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Warum Ihre nächste User Research Investition KI Personas enthalten sollte

Autor: Benjamin Franz

Lesedauer:

Okt 2024

Wir leben in einer Zeit, in der sich Unternehmen ständig digital weiterentwickeln müssen. Für viele steht dabei die Verbesserung der User Experience der eigenen Produkte und Dienstleistungen im Vordergrund. Traditionelle User-Personas – fiktive Darstellungen der Zielgruppe – gehören dabei Jahrzehnten zum Standardrepertoire der User Research. Doch mit den technologischen Fortschritten eröffnen sich neue Möglichkeiten, diese Personas lebendiger, interaktiver und informativer zu gestalten.

In diesem Artikel erklären wir, warum Ihre nächste User Research Investition interaktive KI Personas beinhalten sollte. Zusätzlich beleuchten wir, welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben. Los geht’s!

Der Einsatz von Personas

Traditionelle Personas und ihre Grenzen

Traditionelle Personas basieren auf direktem User Research, wie z. B. Interviews, Umfragen und Beobachtungen. Auf Basis dieser Daten werden die interessanten Hauptmerkmale der Zielgruppen in Personas zusammengefasst. Jede Persona hat somit die Eigenschaften einer Zielgruppe, wie z.B. ihre Ziele, Wünsche und Bedürfnisse.

Eine traditionelle Persona, wie sie in diversen Unternehmen eingesetzt wird.

Jede Persona hat aber auch einen Namen – und genau daran liegt der Vorteil. Anstatt ein Produkt für eine abstrakte Zielgruppe zu entwerfen, gestaltet man für Karla, Peter und Minh. Das ist ein großer Vorteil für die tägliche Diskussion über Marketingkampagnen oder Produktfeatures.

Dennoch haben traditionelle Personas ihre Grenzen:

  • Statisch und veraltet: Einmal erstellt, bleiben Personas oft unverändert und können schnell veraltet sein, wenn sich Marktbedingungen ändern. Eine regelmäßige Aktualisierung ist wichtig, aber mit großem Aufwand verbunden.
  • Abhängig von Interpretation: Teams können die Merkmale von Personas unterschiedlich interpretieren, was zu inkonsistenten Ergebnissen führen kann.
  • Begrenzte Interaktion: Personas sind passive Darstellungen und bieten keine Interaktivität. Somit können die tatsächlichen täglichen Fragen nur indirekt beantwortet werden.
  • Keine zentrale Ressource: Oft werden Personas in einer Abteilung erstellt, um die Fragen dieser Abteilung zu beantworten. Andere Abteilungen erstellen weitere Personas der selben Zielgruppe um ihre Fragen zu beantworten. Die Folge: kaum Synergien.

Die Weiterentwicklung mit KI

KI Personas sind der nächste Schritt in der Entwicklung von Personas. Sie verwandeln statische Profile mit Hilfe von KI in dynamische interaktive Ansprechpartner. Produktteams können nun mit einer Persona direkt interagieren. Sie können Fragen stellen, Szenarien simulieren – und in Echtzeit Antworten erhalten.

Dadurch ergeben sich einige Vorteile:

  • Tatsächliche Beantwortung von Fragen: Durch die direkte Interaktion können einer KI Persona Fragen gestellt werden. Beispielsweise könnte ein Produktmanager fragen: „Was frustriert dich beim Online-Shopping?“ und eine direkte Antwort erhalten. Das vereinfacht den Zugang zu den sonst schwerer zu verstehenden Daten.
  • Aktualisierungen können standardisiert werden: Auch KI Personas müssen auf Daten basieren, die regelmäßige Aktualisierungen benötigen. Diese Aktualisierungen lassen sich aber standardisieren, sodass sie keine komplette Überarbeitung und Einführung der Persona bedeutet.
  • Single Source of Truth Teil 1: Während Produktmanager Fragen zum Produkt stellen, benötigt das Marketingteam ggf. eine Einschätzung zur nächsten Kampagne. Eine gute KI Persona kann beides liefern und wird so zur Single Source of Truth.
  • Single Source of Truth Teil 2: Weil eine gute KI Persona die Fragen aller Teams beantworten kann, arbeiten auch alle Teams an der Verbesserung. So kommt das User Research eines Teams allen zugute.

Herausforderungen bei der Erstellung von KI Personas

Wie so oft stehen den Vorteilen auch Herausforderungen gegenüber. Wir schreiben immer wieder von einer „guten“ KI Persona. Doch was macht eine KI Persona denn „gut“?

KIs können falsch antworten

Auch wenn KI Personas eine realistische und aufschlussreiche Interaktion bieten, besteht das Risiko, dass die Antworten falsch sind. Vor allem dann, wenn eine KI mit allgemeinen Daten trainiert wurde, kann sie Antworten geben, die nicht denen der Zielgruppe entsprechen. Damit wären sie nicht nur nutzlos, sondern sogar gefährlich.

Das kann in der Praxis verhindert werden, indem Gütemaße festgelegt und integriert werden. Eine gute KI Persona sollte wissen (und ausgeben), wie sicher sie sich mit der Antwort ist, bzw. wie sehr die Antwort tatsächlich auf den Zielgruppen-Daten basiert. Das bringt uns direkt zur nächsten Herausforderung.

KI Personas müssen auf echten Nutzerdaten basieren

Genau wie traditionelle Personas, müssen auch für KI Personas User Research Daten erzeugt werden. Dazu kann auf vorhandenes User Research zurückgegriffen werden. Es sollte aber auch geplant werden, wie die KI Personas regelmäßig aktualisiert werden.

Neben der Expertise zur Durchführung von sauberem User Research ist bei einer KI Persona auch technische Expertise notwendig. Wie strukturiere ich die Ergebnisse am Besten? Was muss ich beim Anlernen beachten? Wie stelle ich sicher, dass die Daten korrekt eingeflossen sind? Genau diese Fragen gilt es für den eigenen speziellen Fall zu beantworten.

Datenschutz und Geheimhaltung

Bei der Entwicklung von KI Personas ist ein verantwortungsvoller Umgang mit User Research Daten entscheidend. Es muss sichergestellt sein, dass die KI Personas auf Basis anonymisierter Daten basieren. Auch die Geheimhaltung spielt eine große Rolle. Es muss sichergestellt sein, dass die eigenen Daten nicht in das generelle KI-Modell fließen.

Auch hier ist die entsprechende Expertise notwendig.

​Warum sollte ich trotzdem in KI Personas investieren?

Wir haben bereits einige Vorteile und Herausforderungen von KI Personas besprochen. Aber jetzt noch mal ganz konkret: Warum sollten Sie den Schritt zu KI Personas gehen? Hier sind 3 Gründe:

Grund 1: Schnellere Entscheidung

Es ist nicht mehr notwendig, dass die alltäglichen Fragen indirekt durch die Diskussion im Team beantwortet werden. Stattdessen können sie direkt gestellt und beantwortet werden. Hierdurch entsteht ein Geschwindigkeitsvorteil, der schnellere Entscheidungen ermöglicht.

Grund 2: eine gemeinsame Datenbasis ist kosteneffizient

Die bereits vorhandenen User Research Daten sowie alle zukünftigen Studien können kombiniert in KI Personas fließen. Hierdurch werden sie für alle Teams zugänglich. Redundant durchgeführte Nutzerstudien, wie sie in großen Unternehmen oft vorkommen, gehören damit der Vergangenheit an.

Zusätzlich können in Kombination mit dem bereits erwähnten Gütemaß zukünftige Nutzerstudien gezielt gesteuert werden. Wissenslücken schließen sich damit für alle und damit kosteneffizient.

Grund 3: Zukunftssicherheit

Auch zukünftige Entwicklungen im Bereich von User Research Daten setzen einen zentralisierten Zugang dazu voraus. Diesen können Sie bereits heute schaffen und zukünftig schneller innovative neue Ansätze testen.

Fazit

KI Personas bieten eine zukunftsweisende Ergänzung zum klassischen User Research. Sie ermöglichen eine direkte Interaktion und bieten einige Vorteile, die ohne diesen Ansatz nur schwer zu erreichen wären.

Natürlich erfordert der erfolgreiche Einsatz von KI Personas technisches Know-how, ein solides Datenschutzkonzept und kontinuierliche Pflege. Doch die Vorteile, wie beschleunigte Entscheidungen, effizientere Nutzung von Daten und die Zukunftssicherheit, machen die Investition wertvoll.

Gerne können Sie bei konkreten Fragen auf uns zukommen. Wir unterstützen bereits heute Branchengrößen bei der Erstellung von KI Personas. Gerne stellen wir unser Know how auch Ihnen zur Verfügung.

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