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Was versteht man unter „User Interface Design“?

Autor: Benjamin Franz

Lesedauer:

Mrz 2022

Was genau versteht man unter „User Interface Design“? Was sind die Grundlagen des Designprozesses? Wie stelle ich sicher, dass ein User Interface Design auch allen Ansprüchen gerecht wird und was sind überhaupt die gängigen Ansprüche? Warum ist User Interface Design so wichtig für das eigene Produkt? Und wie erreichen Sie ein gutes User Interface Design? Im folgenden Artikel gehen wir diesen Fragen auf den Grund.

Dabei erklären wir Ihnen schnell und präzise, was User Interface Design bedeutet und was es rund um diesen Begriff zu wissen gibt. Am Ende des Artikels haben Sie einen klaren Überblick über das Thema.

 

Was ist User Interface Design?

Unter User Interface Design, abgekürzt UI Design, versteht man die Konzeption und Ausgestaltung eines Interfaces, also einer Mensch-Maschine-Schnittstelle. Sowohl die visuelle als auch die strukturelle Gestaltung fallen unter den Prozess des User Interface Designs. Die strukturelle Gestaltung befasst sich mit dem Aufbau des Interfaces. Zum Beispiel damit, wie einzelne Elemente angeordnet sein müssen.

Grafisches User Interface Design mag aktuell noch die gängigste Variante sein, aber auch sprach- und gestengesteuerte Interfaces sind auf dem Vormarsch und somit Gegenstand der Arbeit eines UI Designers.

In Deutschland wird das User Interface Design teilweise durch die DIN EN ISO 9241 genormt. Diese hört auf den Namen „Ergonomie der Mensch-System-Interaktion“ und befasst sich in einigen Passagen und Unter-Normen mit Anforderungen an User Interfaces. Neben einer möglichst guten Usability wird hier eine fehlerfreie, leicht und unmissverständlich zu erlernende Handhabung angestrebt. Auch die User Experience, also die subjektive Nutzererfahrung, soll möglichst positiv gestaltet werden. Zudem werden klare Empfehlungen zur visuellen Informationsdarstellung geliefert. Auch Grundsätze zur generellen Dialoggestaltung sind enthalten.

 

Warum ist gutes User Interface Design so wichtig?

Ein gutes User Interface Design sorgt für eine einfache Bedienung, leicht und effizient auszuführende Arbeitsschritte und eine sehr gute User Experience bei der Nutzung. Das senkt Stress und Frust der Nutzer.

User Interfaces müssen oft viele Informationen liefern und verwalten. Mit steigender Informationsdichte wird die Übersicht des Interfaces immer wichtiger und essenzieller. Komplexe Abläufe sollen verständlich abgebildet werden und dem Nutzer so eine einfache Bedienung ermöglichen.

Gutes UI Design sorgt für mehr Sicherheit, da es Fehlerquellen möglichst ausschließt. Gerade bei kritischen Interfaces hat das einen besonders hohen Stellenwert.

Ein User Interface ist das Element, das der Nutzer hauptsächlich wahrnimmt. Ein entsprechend großer Teil der Qualität des Produkts hängt also vom UI Design ab. Erfüllen Sie hier die Erwartungshaltungen Ihrer Kunden und liefern ein User Interface, das begeistert und überzeugt haben Sie damit einen klaren Marktvorteil gegenüber dem Wettbewerb.

 

Wie erreichen Sie ein gutes User Interface Design für Ihr Produkt?

Um ein User Interface möglichst übersichtlich und nutzerfreundlich zu gestalten, brauchen Sie die Rückmeldung echter Nutzer.

UI Design kann je nach Ansatz unterschiedlich ablaufen. Werden Nutzeranforderungen nur erraten, aus einer Quelle mit einbezogen oder sogar durch Researcher im Team erarbeitet? Aus der Antwort auf diese Frage ergeben sich leicht abgewandelte Abläufe.

Wir gehen im folgenden Ablauf von einem Design Prozess aus, der den Nutzer durch Tests mit in den Designprozess einbezieht.

Das User Interface Design läuft hier iterativ ab. Gestützt auf Daten der ersten Nutzertests werden Designanforderungen für die einzelnen Bereiche des Interfaces generiert und evaluiert. Diese Designanforderungen werden dann in einfachen Prototypen umgesetzt und kontinuierlich mit Nutzern getestet, um deren Feedback dann in weitere Anforderungen an das Design münden zu lassen.

Nutzertests können dabei durch verschiedene Methoden stattfinden. Hier ein paar Beispiele:

  • Paper Prototyping: Hierbei handelt es sich um eine auf Papier abgebildete erste Konzeptversion eines Interfaces. Dieses bekommt der Nutzer meist vorgelegt, um aus seinem Feedback erste Anforderungen an das Design abzuleiten.
  • Wireframes: Wireframes sind nicht klickbare Drahtgittermodelle von Webseiten. Abgebildet ist ein erster Konzept-Entwurf. So bekommen die Nutzer ein erstes Bild vom Aufbau einer Webseite oder Software.
  • Digitale Protoypen und Click Dummies: Hier bedient der Nutzer einen Prototyp, der erste Bedienelemente, aber auch Anfänge eines optischen Designs enthält. Bedienschritte werden hier auf einer vereinfachten Seite ausgeführt.
  • Card Sorting: Inhalte und Features eines Produkts oder Interface werden auf Karten geschrieben. Diese werden dann von Test-Teilnehmern nach eigener Logik in Gruppen sortiert. Nachträgliche Fragen zur Logik der Einteilung hilft dann, die Nutzer zu verstehen.
  • Wizard of Oz Test: Hier wird ein Nutzer mit einem nicht-funktionalen Prototypen konfrontiert. Die Reaktionen des Prototypen auf die Nutzerhandlungen werden durch den Versuchsleiter simuliert. Dies passiert verdeckt.

Die für Nutzer verständliche Abbildung komplexer Abläufe ist dabei immer das Ziel des Designprozesses. Unterwegs gilt es folgende Fragen zu klären:

Wie gelingt die bestmögliche Anordnung aller nötigen Detailelemente? Buttons, Slider, Menüunterpunkte – all das muss auf einem Interface übersichtlich angeordnet und untergebracht werden.

Was sind die Features, die der Nutzer am meisten braucht? Diese meistgenutzten Features bedürfen ganz besonderer Aufmerksamkeit.

Sind alle Bedienschritte klar umgesetzt? Ist dem Nutzer immer klar, was er machen muss? Bekommt er auch genug Feedback, wenn ein Arbeitsschritt funktioniert oder nicht funktioniert hat? Sind die Bedienschritte über alle Devices und Unterpunkte des Interfaces einheitlich umgesetzt, um Verwirrung zu vermeiden?

Welche Anforderungen ergeben sich aus dem Nutzerfeedback? Nutzerfeedback kann das optische Design, aber auch die technische Umsetzung einzelner Bedienschritte betreffen.

Wenn Sie erfahren wollen, wie wir UI Design machen, finden Sie hier alle Informationen. Beispiele für von uns erfolgreich umgesetztem User Interface Design finden Sie in unseren Case Studies.

Hi-Scan 6040 CTIX Dual GUI von Smiths Detection. (Hier gelangen Sie zu unserer Case Study)

CONiQ Industriewaage von Schenck Process. (Hier gelangen Sie zu unserer Case Study)

Warum UX-Testing und User Interface Design Hand in Hand gehen, erfahren Sie in unserem Artikel „Vom UX-Testing zum User Interface Design„.

 

Was sind die Kriterien an sehr gutes UI Design?

Ein sehr gutes User Interface Design ist:

  • Klar strukturiert.
  • Auf eine sehr gute User Experience aus.
  • Auf eine sehr gute Usability optimiert.
  • Auf Effizienz und Einfachheit der Bedienung ausgerichtet.
  • Stress- und frustfrei zu bedienen.
  • Bestrebt, dem Nutzer zu ermöglichen, die eigene Energie auf das Ausführen der Aufgabe zu konzentrieren, nicht auf die Bedienung des Interfaces.
  • Über alle Bedienschritte, Devices und Unterabschnitte durchweg konsistent und einheitlich.
  • Responsiv.
  • An den Erwartungshaltungen der Nutzer ausgerichtet.

 

Fazit

UI Design ist weit mehr als die optische Gestaltung einer Mensch-Maschine-Schnittstelle. Auch die technische Ausgestaltung und die gesamte Interface Konzeption fallen in den Prozess des Designs.

Die Anforderungen an sehr gutes User Interface Design sind ständig im Wandel. Technischer Fortschritt und auch neue Errungenschaften in den Bereichen Usability und User Experience, sollten in den Designprozess einbezogen werden. Die immer gültigen Kernprinzipien richten sich an der Usability des Interfaces aus: Sicherheit, Einfachheit und eine leichte und effiziente Bedienung.

Fallen Ihnen besonders herausstechende Beispiele für ein sehr gutes User Interface Design ein? Gerne können Sie diesen Beitrag kommentieren oder sich über unser Kontaktformular melden.

 

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